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Hat meine Katze Diabetes, wenn der Glukosewert im Blut erhöht ist?

Fight or Flight & Dauerstress
Und die Antwort zur Frage “Hat meine Katze Diabetes, wenn der Glukosewert im Blut erhöht ist?”

Bei Stress, ob Mensch oder Tier, reagiert der Körper.
Katzen haben z.B. beim Tierarzt Stress.
Der Organismus der Katze schaltet dann den “Fight or Flight” Modus an.

Der Körper wird in diesem Modus auf maximale Leistungsfähigkeit vorbereitet.
Das hat u.a. zur Folge:
– Blutdruck steigt (Organe wie z.B. das Herz werden dadurch besser durchblutet)
– Puls steigt (Organe werden dadurch besser durchblutet)
– Atemfrequenz wird erhöht (Sauerstoffversorgung wird optimiert)
– Blutgerinnung wird aktiviert (Damit mögliche Wunden schneller heilen)
– Glukose wird mobilisiert (Dadurch erhalten die Muskeln mehr Energie)

Dies erklärt auch, warum der Glukosewert im Blut in der Regel bei Katzen erhöht ist.

Es kommt zu einer “Stresshyperglykämie”.
Bei einer Hyperglykämie handelt es sich um einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Stress-Hyperglykämie ist ein medizinischer Begriff, der sich auf eine vorübergehende Erhöhung des Blutzuckerspiegels aufgrund von Stress oder Nervosität bezieht.

Wichtig: Ursachen für erhöhte Glucosewerte sind zwar häufig Stress. Es können aber auch Diabetes, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die Stoffwechselerkrankung Cushing-Syndrom oder Schwankungen durch Medikamente dahinter stecken. Nähere Tests sollten bei auffälligen Werten immer gemacht werden!

Für die Diagnose Diabetes sind weitere Tests zwingend notwendig!

Da bei Katzen der Blutzucker häufig aufgrund von Stress erhöht ist, sollte man niemals alleine durch einen erhöhten Glukosewert auf eine feline Diabetes mellitus („Katzendiabetes“) schließen und schon gar nicht nur auf Grundlage des Glukosewertes Insulin verabreichen (Das habe ich tatsächlich schon in meinem Beruf erlebt!). 😲

Neben einer Urinprobe und Symptombeobachtungen (Die häufigsten Symptome von Diabetes sind vermehrter Durst und viel pullern. Außerdem verlieren viele Katzen trotz sehr guten Appetits an Gewicht) ist besonders der Blutwert “Fructosamin” relevant.
Dies ist der Langzeitzuckerwert, welcher Aufschluss darüber gibt wie die Blutzuckereinstellung der Katze wirklich und vor allem nicht nur vorübergehend ist.
❗ “Fructosamin” sollte bei Blutuntersuchungen immer mitgetestet werden.
Ich bin großer Fan vom geriatrischen Blutprofil, da darin die wichtigsten Werte enthalten sind.
Details hierzu bekommst du bei einem guten Tierarzt.

Diabetes ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankung bei Katzen und muss behandelt werden. Studien haben gezeigt, dass dicke Katzen ein erhöhtes Diabetesrisiko haben.

 

Zurück zur Stressreaktion:

Im Prinzip würde uns diese körperliche Reaktion in einer echten Flight oder Fight Situation helfen. Vermutlich sogar das Leben retten!
Was der Körper in diesem Moment tut ist also was Gutes. Stress hat einen Sinn!

Blöd ist nur, wenn aus dieser temporären Stressreaktion ein anhaltender Zustand wird. Dauerstress ist ungesund!
Nach Stress benötigt der Körper immer Entspannung. Diese Balance ist enorm wichtig. Sonst macht Stress krank.

Wissenschaftlich belegt ist, dass chronischer, anhaltender Stress ein enormer Risikofaktor für Herzkrankheiten, ein schwaches Immunsystem, Diabetes und Psychische Erkrankungen ist.

👆 Also, wenn die oben genannte stressliche Körperreaktionen andauert, kann es zu ernsten Problemen kommen.
Denn ein ständig erhöhter Blutdruck kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, eine vermehrte Glukosefreisetzung kann Diabetes begünstigen. Da durch die erhöhte Durchblutung primär erstmal nur wichtige Organe versorgt werden, fällt sie an anderen Stellen ab. Hierzu gehört der Magen-Darm-Trakt. Durch eine Unterversorgung  begünstigt dies daraus resultierende Erkrankungen wie z.B. eine Gastritis.

Und nicht zu vergessen: Das ganze Immunsystem leidet bei langanhaltendem oder ständig wiederkehrendem Stress und ist anfälliger für Krankheiten.

Alle diese Körperreaktionen haben wir Menschen übrigens genauso. Auch für uns Menschen ist chronischer Stress ernst zu nehmen.

 

💡Interessantes Hintergrundwissen: Bei Stress werden bei Katzen als auch bei Menschen die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol freigesetzt. Diese pausieren die Verdauung, da die Energie und das Blut dafür nun woanders gebraucht werden. Die Verdauung ist in einem Stressmoment nicht wichtig für den Körper. Es kann sogar zu Durchfall und Erbrechen kommen, um den Mageninhalt loszuwerden, damit er kein Balast ist.
Bei chronischem Stress kommt es übrigens auch nicht selten zu Darmproblemen, da die oben genannten Stresshormone ständig ausgeschüttet werden.

 

Katzen sind leider besonders anfällig für Stress.

Katzen sind sehr sensibel und anfällig für Stress.
Daher gilt es, Stress für Katzen bestmöglich zu vermeiden.

Beim Tierarzt ist das jetzt nicht so leicht (wobei ein cat-friendly Tierarzt immer zu bevorzugen ist), aber im Alltag, zuhause, kannst du mit einer katzengerechten Wohnungshaltung, Beschäftigung sowie durch Harmonie in einem Mehrkatzenhaushalt viel erreichen und dazu beitragen, dass deine Katze stressreduziert lebt!

Katzen, die ständig angespannt sind, also Stress haben, zeigen oft neben körperlichen Beschwerden auch Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. Unsauberkeit oder übermäßiges Lecken.
👉 Katzen, die unglücklich mit anderen Katzen zusammen leben, vielleicht sogar gemobbt werden oder Mobber sind, haben ständig Stress.
👉 Veränderungen im Haushalt oder im Tagesablauf, welche nicht zugunsten der Katze ist, ist für viele Katzen ein Problem und verursacht ihnen Stress.
👉 Katzen, die nur so nebenher in der Wohnung gehalten werden, haben Stress. Sie brauchen mehr als eine Katzentoilette und Futter! Katzen benötigen eine artgerechte Ausstattung in der Wohnung, Ansprache, Zuneigung, Beschäftigung und Auslastung.

 

〉〉〉 Fazit:
Stress sollte bestmöglich vermieden oder reduziert werden. Eine katzengerechte Wohnungshaltung und Beschäftigung sind enorm wichtig. Harmonie in einem Mehrkatzenhaushalt sollte vorhanden sein.
Ob deine Katze an Diabetes Mellitus leidet, kannst du nur mithilfe eines umfänglichen Blutbildes (Blutwert Fructosamin ist besonders relevant), einer Harnuntersuchung und Symptombeobachtungen rausfinden.

 

Sollte bei deiner Katze Diabetes diagnostiziert worden sein, empfehle ich dir folgende Leselinks:

katzendiabetes.info

katze-mit-diabetes.de

😻 Buchtipp: Diagnose Diabetes: Wie “verClickere” ich’s meiner Katze?* von Adriane Schulz und Jasmin Lindner

 

 

Alles Gute für dein pelziges Familienmitglied! 😘

 

Du hast noch Fragen? Gerne stehe ich Dir zu Verfügung.

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Alles Liebe,

Sakura

 

HINWEIS: Dieser Blogbeitrag dient rein zur Information und ersetzt keinen Tierarzt! Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammen getragen. Ich übernehme keine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit. Bitte besprich die Diagnose und Therapie mit Deinem Tierarzt. Nahrungsergänzungsmittel als auch Medikamente nur nach Absprache mit Deinem Tierarzt verabreichen!

 

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Beitragsbild von freepik

 

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