Katzen = Einzelgänger: Stimmt das?
Katzen tragen das Klischee mit sich, dass sie gerne unabhängig sind und alleine durch ihr Revier streifen. Doch:
Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger.
Eine Katze möchte nicht 8 Stunden oder länger alleine zuhause sein. (“Katzen alleine lassen: Wie lange ist es ok?” Hierzu findest Du weitere Infos in meinem Blog-Beitrag.)
Katzen brauchen einen Sozialpartner. Dies ist enorm wichtig für ein gesundes und zufriedenes Katzenleben. Die Haustiger suchen nicht nur Körperkontakt, Katzen untereinander lecken sich gegenseitig, leben ihre Bedürfnisse zusammen aus und spielen oder kuscheln vielleicht sogar miteinander.
❕ Soviel wir Menschen uns auch mit ihnen beschäftigen, einen Artgenossen können wir niemals ersetzen.
Daher sollte eine Katze in der Regel nicht alleine gehalten werden. Vor allem Kitten sollten niemals in Einzelhaltung leben!
Kein Mensch kann alle sozialen und katzentypischen Bedürfnisse erfüllen. Ein fehlender Partner kann bei einer einzeln gehaltenen Katze sogar zur Verhaltensstörungen führen. Katzen vereinsamen! 😿
Sofern das Platz- und Ressourcenangebot groß genug ist, werden in reiner Wohnungshaltung häufig gute Katzenfreundschaften untereinander geknüpft. In freier Wildbahn bilden sich ebenfalls Katzengruppen – denn gemeinsam ist man stärker geschützt. Zwar jagen Katzen weiterhin alleine aber ansonsten sind Katzen in der Regel keine Einzelgänger.
Doppelt hält besser
Der Aufwand für uns Menschen ist übrigens mit zwei Katzen nicht wesentlich höher. Auch die Kosten schießen durch zwei Katzen nicht extrem in die Höhe. Tierarztkosten sinken manchmal sogar, denn Katzen in einer harmonischen Gemeinschaft sind weniger anfällig für Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten. 😻
Auch Katzentoiletten brauchst Du nur eine mehr (Eine einzelne Katze sollte zwei Toiletten zu Verfügung haben, zwei Katzen drei Katzenklos).
Wenn Du eine gute Einstreu hast, hält diese sehr lang. Doppelt Futter wird benötigt, das ist natürlich klar.
Aber sonst: Zwei Katzen machen nicht mehr Arbeit als eine. Die Vorteile von zwei Katzen überwiegen. Denn in Geld kann man gar nicht das Glück und die Zufriedenheit aufwiegen, die zwei zueinander passende Katzen haben.
Wichtig ist aber immer eine richtige Vergesellschaftung.
Eine neue Katze wird normalerweise immer erst einmal als Eindringling im Revier der alteingesessenen Katze angesehen. Ohne die richtige Zusammenführung funktioniert es nicht.
Katzen, die nicht ordentlich zusammengeführt und vergesellschaftet wurden ; sich nicht gut verstehen oder sogar streiten, haben immer extremen Stress. Dies kann sich in Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Wenn Du alleine nicht weiter kommst, scheu Dich nicht, Dir Hilfe von einem Verhaltensberater zu holen.
Wer seiner Katze keinen Katzenfreund ermöglichen kann, der sollte zumindest seiner Katze Freigang nach draußen gewähren. Dort kann die Katze andere Katzengerüche und ggf. Katzen Kommunikation erleben. Aber Freigang ist vor allem eine Bereicherung für die Seele.
Meine Katze ist lieber Einzelkatze
Selbstverständlich gibt es aber auch Katzen, die lieber für sich sind und über eine Partnerkatze nicht glücklich wären. Doch dies sind oft Ausnahmefälle und haben vor allem damit zu tun,
☝️ welche Früherfahrungen sie als Kitten gemacht haben,
☝️ ob die Wohnung zu klein ist (wenn sowieso schon alles beengt ist, möchten Katzen nicht unbedingt auch noch ihr Revier teilen),
☝️ wie bisherige Zusammenführungen durchgeführt wurden (Zusammenführungen müssen systematisch durchgeführt werden. Siehe hier),
☝️ ob Miezi es nicht anders kennt, weil sie ihr Leben lang alleine gehalten wurde
☝️ Auch die Gene spielen eine Rolle (Verhaltensmuster und Persönlichkeitsaspekte können vererbt werden).
Allerdings können individuelle Lern– und Erfahrungsprozesse genetische Einflüsse häufig aushebeln.
Am besten hilft daher: ausprobieren ob deine Katze einen Partner möchte! ABER WICHTIG:
Welche Partnerkatze?
Katzen müssen zueinander passen!
👉 Einer Katze, die einzeln aber mit viel Aufmerksamkeit durch ihren Menschen lebt, geht es besser als wenn sie in einer unharmonischen Beziehung mit einer anderen Katze existiert. Die Partnerkatze muss daher wirklich gut vom Charakter passen und die Zusammenführung sollte bestmöglich durchgeführt werden.
Optimal ist es, von Anfang an zwei Katzen zu holen, da eine spätere Zusammenführung nicht leicht ist. (Die aber mit der richtigen Vorgehensweise gut klappen kann. Hierzu findest Du weitere Infos auch in meinem Blog-Beitrag.)
❗ Wichtig ist, dass die Katzen vom Charakter zueinander passen! Suche eine Katze aus, die einen ähnlichen Charaktertyp wie die bestehende Katze hat. Wenn beide ähnlich ticken und die Zusammenführung richtig durchgeführt wird, kann die Freundschaft beginnen!
❗ Ebenfalls relevant ist, dass das Alter immer ähnlich ist. Beispielsweise sollte eine 3jährige Katze einen Partner bekommen, der ca. 3-5 Jahre alt ist. Kitten sollten mit einem anderen Kitten zusammenleben.
Nicht ideal wäre z.B. eine ältere, Senioren-Katze, die mit einem einzelnen Baby-Kätzchen zusammen gesetzt wird. Ältere Katzen genießen gerne ihre Ruhe und sind von aufgedrehten, verspielten Kitten schnell genervt. Kompromiss: direkt zwei Kitten adoptieren. Die beiden Kleinen können wunderbar miteinander toben, während die ältere Katze sich zurück ziehen kann.
💥 Bitte keine unkastrierten Kater zueinander setzen. Dies wird sehr wahrscheinlich zu Problemen führen.
Das Geschlecht an sich spielt bei kastrierten Katzen keine zwingende Rolle, es ist aber oftmals passender, wenn man Weibchen + Weibchen oder Männchen + Männchen vergesellschaftet.
Kater haben eine andere Spielart als Katzen, daher verstehen sich “Jungs, die sich raufen können” meistens besser als ein Junge und ein Mädchen.
Wenn Du zwei Katzen zusammenführen möchtest, habe ich Dir hier einige Tipps zusammengeschrieben.
Es ist manchmal nicht leicht, aber es kann sich lohnen!
Und nicht vergessen: Die Zuneigung, die Du von den Samtpfoten bekommst, verdoppelt sich mindestens. 🙂
Du hast noch Fragen? Gerne stehe ich Dir zu Verfügung.
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Alles Liebe,
Sakura
[Dieser Blog Beitrag spiegelt meine Meinung und Erfahrung wieder. Ich werbe aus Überzeugung für Produkte und Angebote anderer Unternehmen. Ich habe weder für die Produkt-/Unternehmensnennungen noch für Produkttests Geld oder eine anderweitige Bezahlung erhalten.]
Hier schreibt Sakura von der Katzenbetreuung Dortmund für Dich!
Seit über 15 Jahren arbeite ich mit Miezekatzen zusammen und berate meine Kunden im Bereich Katzengerechte Wohnungshaltung, Ernährung und Katzenverhalten. Ich liebe Samtpfoten und freue mich, wenn sie ein tolles Zuhause haben.
Schön, dass Du hier bist 🙂
[…] immer mindestens zu zweit halten – wie wir bereits in einem anderen Artikel schreiben, sollten Katzen in der Regel nicht alleine gehalten werden. Zu zweit können sich Katzen […]
[…] Das wichtigste: Die Katzen sollten zueinander passen! Wichtiger als das Geschlecht ist hier das Alter. Zu einer älteren, ruhigen Katze sollte man kein quirliges Katzenbaby setzen. Das Alter der beiden Katzen sollte ähnlich sein. Nähere Infos zum Thema Partnertier findest Du auch in unserem Artikel „Katzen sind keine Einzelgänger“. […]
[…] adoptieren. Die Einzelhaltung ist normalerweise nicht artgerecht. Warum dem so ist, erfährst Du hier. Wenn Du zwei, sich fremde Katzen, zusammenführen möchtest, sollte unbedingt einiges beachtet […]